Potshausen – Mitte des 17. Jahrhunderts
Das Dorf ist umgeben von mehreren sogenannten „Bergen“, kleinen Hügeln, die nach der letzten Eiszeit, als die norddeutsche Tiefebene nur aus Sand bestand, durch Windverwehungen entstanden sind.
Wege führen von Potshausen aus am Holter Berg vorbei nach Holte, am Rinzelberg vorbei nach Strücklingen und an der Potshauser Schanze vorbei über den Landwehrdeich nach Stickhausen.
Nach dem Holter Berg wurde später die Siedlung Holterbarge benannt.
Im Holter Hammrich lag der Wittbarg. Der Namensteil „Witt“ (niederdeutsch für die Farbe Weiß) weist auf Wollgras hin. Die Blüte des Wollgrases ist leuchtend weiß und somit weit sichtbar. So wurden Hügel, aber auch Moore nach der Pflanze benannt, z.B. das Wittmoor bei Collinghorst.
Der Rinzelberg hat seinen Namen aus dem Altfriesischen. Rinzel heißt so viel wie „abgeschält“. Der Berg war wohl ein flacher Hügel, der später zur Erhöhung der Straßen und von den Bauern als „Jiersand“ abgetragen wurde.
Die Potshauser Schanze war eine von mehreren Abwehrschanzen im ganzen Overledingen. Diese Schanze diente zur Abwehr der Oldenburger, die das Overledingenland im Mittelalter immer wieder überfallen hatten.
Die Rote Riede führt zwischen Holte und Potshausen hindurch zur Leda. Ursprünglich war der Fluss durchgängig vom Hümmling bis zur Leda. Er hatte im Volksmund viele verschiedene Namen: Burlager Tief, Langholter Tief, Rhauder Tief oder Holter Tief. Mit Anlage des Hauptfehnkanals wurde der Fluss nördlich des Langholter Meeres abgeschnitten, hat aber über den Langholter Kanal und den Hauptfehnkanal noch eine Anbindung an die Leda.
Das Moor reichte im Süden fast bis an das Potshausen heran.
Als einzige Siedlung bestand Terheide nördlich von Potshausen mitten im Hammrich, das schon um 1600 angelegt worden war. Weitere Siedlungen gab es noch nicht.
Bis zum 14. oder 15. Jahrhundert hat Potshausen wohl noch nördlich der Leda beim Amelsberg gelegen. Durch starken Anstieg des Meeresspiegels innerhalb eines Jahrhunderts (die ostfriesischen Inseln hatten sich so weit voneinander entfernt, dass das Meerwasser weiter in die Flüsse gelangte)  wurde Potshausen auf die südliche, höhere Seite der Leda verlegt.
Im Jahre 1665 wurde die Leda eingedeicht, allerdings nur kurz bis hinter Potshausen (siehe Markierungen).
Von Seiten der Leda war damit die Überflutungsgefahr für das Dorf Potshausen gebannt.

Der oben erwähnte Landwehrdeich war angelegt worden um den Potshauser Hammrich vor dem Hochwasser aus dem Osten zu schützen.
Wie die nebenstehende Karte zeigt, reicht das Einzugsgebiet von Leda und Jümme bis zum Zwischenahner Meer. Das Oberflächenwasser dieses ganzen Gebietes muss über die beiden Flüsse abfließen.
Die Eindeichung der Leda bis kurz hinter Potshausen reichte als Schutz für das Dorf allerdings nicht aus.

Zum Schutz des Dorfes vor dem Wasser aus dem Hochmoor im Süden war bereits ein sogenannter „Landwehrgraben“ südlich von Potshausen angelegt worden. Der Kanal war durch ein Siel (–> Siel) mit der Leda verbunden.
Zusätzlich wurde nun auch südlich der Leda ein sogenannter Landwehrdeich angelegt, der im Volksmund allerdings „Walkedeich“ genannt wurde, da es nördlich der Leda bereits einen Landwehrdeich gab. Wahrscheinlich war der Deich nur ca. 1 Meter hoch.

Im Jahre 1760 siedelten sich Menschen in der Nähe des Holter Berges auf einem Sandrücken am Randes des Moores an. Ein Weg führte vom alten Heerweg (Verbindung zwischen Potshausen und Holte) über den erst später angelegten Hauptfehnkanal nördlich vom jetzigen Leiher Weg in die Siedlung. Diese wurde anfangs „Lehde“, später „Leihe“ genannt. Später wurde der Leiher Weg nach Rinzeldorf und Holterfehn verlängert.
Ab 1770 siedelten Menschen südlich des Rinzelberges am Moorrand an (Rinzeldorf), 1823 wurde Holterbarge gegründet.

Wahrscheinlich um auch die Siedlung Leihe vor dem Hochwasser aus dem Osten zu schützen, wurde der Walkedeich nach Süden hin bis zum späteren Holterfehn (gegründet 1829) verlängert. Dieser Deich wurde „Neuer Walkedeich“ genannt.
Mittlerweile ist von beiden Deichen nichts mehr erkennbar.