Im Jahre 1769 wurden das Rhauder Wester Fehn und das Rhauder Oster Fehn als Fehnsiedlungen angelegt. Sie gehörten zur Parochie Rhaude. (Eine Parochie ist die Gemeinschaft aller Gläubigen einer Kirche.) Zum Gottesdienst mussten die Gläubigen aus dem Rhauder Wester und dem Oster Fehn nach Rhaude zur Kirche laufen.

Am Untenende in Westrhauderfehn befand sich vor dem Friedhof eine Schule. 1825 wurde die Schule nach Osten hin erweitert. Ab da hielt Pastor Stellwagen aus Rhaude alle 14 Tage einen Gottesdienst in dieser Schule. Durch die Erweiterung fanden 300 Gläubige einen Platz. Ausserdem erhielt die Schule einen Glockenturm mit einer kleinen Betglocke.

Rechts ist das einzige Foto abgebildet, auf dem die alte Schule am rechten Rand teilweise zu sehen ist. Man erkennt die Front des Glockenturms.

Das Gebäude wurde später abgerissen und an der Stelle der heutigen Sundermannschule ein neues Schulgebäude errichtet. Der Friedhof wurde zum Untenende hin erweitert.

1829 wurde die evangelisch lutherische Kirchengemeinde Westrhauderfehn gegründet und Christian Leberecht Nellner wurde der erste Pastor von Westrhauderfehn. Vorerst wohnte Pastor Nellner zur Miete, da es noch keine Pastorei gab.

Christian Leberecht Nellner wurde am 1. Juli 1803 als Kaufmannssohn in Stickhausen geboren. Er blieb bis zur Versetzung in den Ruhestand im Jahre 1882 im Amt, insgesamt also 53 Jahre.

1834 wurde an der Ecke Untenende / Rhaudewieke eine Pastorei für Pastor Nellner gebaut. Daneben sollte später einmal, wenn genügend Geld vorhanden wäre, eine Kirche gebaut werden.

ca. 1880

heute

1848 war die Finanzierung gesichert und es wurde am Untenende neben der Pastorei eine Kirche gebaut.
Der Bau kostete ungefähr 9.000 Reichstaler.
Für den Bau eines Glockenturms war allerdings kein Geld mehr vorhanden.

ca. 1930

ca. 1970

heute

In den Jahren 1885/86 konnte dann endlich ein Kirchturm gebaut werden.
Die 48.000 Goldmark für den Bau kamen durch Spenden und Zuschüsse zusammen.
Mit 53 Metern ist er der höchste Kirchturm Ostfrieslands.

ca. 1920

heute

1955 wurde die alte Pastorei (auf dem linken Foto links) abgerissen und ein neues Gebäude errichtet auf dem rechten Foto links).