Die Rote Riede (rot markiert) entspringt einem Bruch (sumpfiges Gelände) im nördlichen Hümmling zwischen Esterwegen und Börger. Unter dem Namen „Bruchwasser“ vereinigt sich der Flussin der Nähe von Bockhorst mit der Esterweger Beeke und fließt als Burlager Tief weiter Richtung Norden.
Die Bezeichnung Rote Riede taucht mittlerweile an keiner Stelle des Flusses als Name mehr auf. Das Wort Riede kommt aus dem Niederdeutschen und steht für Bach oder kleines Gewässer. Es gibt in Deutschland mehrere Flüsse mit dem Namen Riede. Der hier beschriebene Fluss wurde als Rote Riede bezeichnet, weil das Wasser sehr eisenhaltig ist, was für eine rotbraune Färbung sorgt.
Sowohl auf alten Karten als auch in Büchern werden unterschiedliche Bezeichnungen für den Fluss verwendet. Der Name Rote Riede taucht nur selten auf. Meistens wird er als Deep (plattdeutsch für Tief) bezeichnet, teilweise auch als „Oll Deep“ (Altes Tief). Die Langholter bezeichnen den Fluss als Langholter Deep.
Nördlich von Langholt verbreiterte sich der Fluss und bildete das Langholter Meer. Ursprünglich reichte das Meer von der Rhauder Schanze bis an den Leda-Jümme-Weg. In der Mitte der 1950er Jahre wurde eine tiefe Fahrrinne in der Mitte des Meeres gegraben. Dadurch verlandeten die Ränder immer mehr und das Meer wurde immer schmaler.
Auf Höhe der Rhauder Moorhäuser (heute Moorhusen) endete das Langholter Meer. Die Rote Riede floss ein kurzes Stück weiter und verbreiterte sich dann zum Rhauder Meer. Dieser Übergang wurde im Volksmund „Ossenforde“ (Ochsenfurt) genannt, weil es auf dieser Höhe die einzige Möglichkeit war auf die Ostseite der Meere zu gelangen. Anfang des 19. Jahrhunderts war das Rhauder Meer schon fast ausgetrocknet. Die Rhauder unterstützten die Trockenlegung durch den Betrieb einer Wassermühle am Fehnkanal, die zusätzlich Wasser aus dem Meer pumpte. So wurde neues Weideland für die Rhauder Bauern gewonnen.
Durch die Geestlandschaft schlängelte sich die Rote Riede weiter bis Rhaude. Dort vereinigte sie sich mit dem Jordan (später Landwehrgraben, heute Holter Schöpfwerkstief). An dieser Stelle hat es auch einen Hafen gegeben.
Östlich von Holte kreuzte die Rote Riede den Heerweg (heute: Potshauser Straße). Zur Überquerung des Flusses gab es eine Fähre, weshalb der östliche Teil von Holte auch heute noch „Fährend“ genannt wird.
Am Holter Berg (Holterbarge) vorbei floss die Riede dann Richtung Leda. Allerdings war die Mündung an einer anderen Stelle als heute.